Magnus Puhlmann, Puhlmann Polstermöbel

Vertriebs GmbH

Puhlmann Polstermöbel ist bekannt für Qualität und handwerkliches Können – und das seit über 150 Jahren in fünfter Generation! Woher kommt dieser Erfolg und was unterscheidet Ihr Unternehmen von Ihren Mitbewerbern?

Ich bin 2001 in die Firma eingestiegen und führte sie zunächst noch einige Jahre gemeinsam mit meinem Vater, bis er in den Ruhestand ging. Vor ca. 20 Jahren gab es einen dramatischen Rückgang, sozusagen einen Schrumpfungsprozess im Bereich der Produktion von Polstermöbeln in Deutschland. Sicher sind es unsere „ostwestfälischen Gene“, die uns dazu bewogen haben, nicht auf den Trend der Auslandsproduktion aufzuspringen, sondern unserer Nische treu zu bleiben. Wir sind ein Qualitätsbetrieb mit allerhöchstem Anspruch und daher beschreibt unser Claim „Fühlbar besser sitzen“ genau das, worum es uns geht und vor allem, was wir mit unseren Polstermöbeln dem Kunden garantieren. Als handwerklich geprägter Betrieb fertigen wir alle Polstermöbel mit einer sehr hohen Fertigungstiefe hier am Standort Enger, d.h. wir haben die vollständige Produktionskette im Haus und können daher auch eine Vielzahl an Sonderwünschen für unsere Kunden realisieren. Ein Erfolgsfaktor ist unser „Plattformgedanke“. Hierzu zählt ein logischer systematischer Aufbau unserer Produktionslinie, der auf wiederkehrenden Einzelteilen basiert, die miteinander gemixt werden können. Hierbei verwenden wir nur hochwertigste Materialien. Dafür sind wir am Markt bekannt und das ist der Grund, warum es uns noch gibt! Und zu guter Letzt: wir gewähren eine 10-Jahres-Garantie auf die Materialbeschaffenheit, die Funktionssicherheit sowie die fachgerechte Verarbeitung unserer Möbel

Erzählen Sie uns etwas über Ihre Designentwicklung bzw. wie werden die neuesten Trends in Ihrem Unternehmen umgesetzt (Anzahl Kollektionen o.ä.)?

Selbstverständlich ist Design auch für uns wichtig, aber wir rennen keinen Modetrends hinterher. Wir fertigen langlebige Polstermöbel und bleiben unseren Ansprüchen an hohen Sitzkomfort und sehr gute Verarbeitungsqualität immer treu. Die Modellentwicklung hat sich auf ein eher zeitloses Design konzentriert.
Unsere Zielgruppe sind sicher nicht die jungen Netflix-Streamer, die sich vor dem TV fläzen, sondern eher die Generation ab 40 Jahre mit einem lassischen Design-Focus, die einen fühlbaren Sitzkomfort bevorzugen. Im Jahr entwicklen wir 1-2 neue Modelle, jedoch setzen wir auch schon ‚mal 1 oder 2 Jahre aus, da unsere Gestelle „wandelbar“ sind. Man darf nicht vergessen, dass jedes einzelne Stück ausschließlich auftragsbezogen, individuell und einzeln gefertigt wird. Hierbei verwenden wir – auch aus Gründen der Nachhaltigkeit – z.B. Stoffe von JAB Anstoetz aus Bielefeld. Darüber hinaus beziehen wir Stoffe von Webereien in Deutschland und Europa. Unsere Lederkollektion beziehen wir aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien. Dies garantiert kurze Lieferwege.
Ein Modell ist auch immer mit der gesamten Typenpalette verfügbar. So gibt es z.B. viele Breitenvarianten, den passenden Relaxsessel, Ecklösungen und sogar schöne Poufs zum Sofa – immer stimmig in der Material- und Farbwahl. Darüber hinaus verfügen verschiedene Modelle über spezielle Funktionen, wie z.B. einen motorischen Sitzauszug und Beinauflagen, die zum Relaxen einladen.

Ein neues Sofa – Mittelpunkt eines jeden Wohnzimmers – soll angeschafft werden. Woran erkennt man ein gutes Sofa und auf was muss geachtet werden?

Zuerst sollte sich der Käufer mit der Frage beschäftigen, welcher „Sofa-Typ“ erist (Sitzen oder „Fläzen“). Die Sofawahl ist letztendlich nicht ausschließlich eine Frage des Geschmacks. Faktoren wie Farbe, Stil und Preis spielen eine große Rolle, jedoch werden Form, Größe und Funktionalität oftmals durch die räumlichen Gegebenheiten mitbestimmt. Unser Leitspruch „Fühlbar bessersitzen“ sagt aus, welcher Sofatyp sich bei unseren Polstermöbeln wiederfindet. Gut beraten ist, wer beim Sofakauf den Winkel zur „Sitz- und Rückenstellung“ prüft und auch die Sitzkante. Ein Qualitätsmerkmal ist eine feste Polsterung.

Unsere Polstermöbelkollektion bietet neben kompletten Garnituren (2-Sitzer, 3-Sitzer) auch Einzelsessel und Relaxsessel, teilweise mit verstellbaren Sitz- und Rückenhöhen und motorischen Beinauflagen.

Beeinflusst das Thema „Fachkräftemangel“ auch die Fertigung in Ihrem Unternehmen? Ausgebildete Polsterer, Tischler, Schneider etc. sind doch sicher nicht gerade einfach zu finden?

Der Fachkräftemangel ist natürlich auch bei uns spürbar. Wir haben in der Vergangenheit von den regionalen Veränderungen im (Polstermöbel-)Markt profitiert. So konnten wir Fachkräfte wie Polsterer, Tischler, Näher und Zuschneider auffangen und übernehmen.

Derzeit arbeiten bei uns handwerklich hervorragend ausgebildete Fachkräfte aus 10 verschiedenen Nationen. Unter anderem haben wir drei sehr gut qualifizierte Zuwanderer aus Syrien bei uns beschäftigt.

Wir würden gerne selbst ausbilden. Aber wir finden keine jungen Erwachsenen, die sich das zurzeit vorstellen können. Ich bin für jeden Tipp dankbar.

»Wir sind ein Qualitätsbetrieb mit allerhöchstem Anspruch und daher beschreibt unser Claim „Fühlbar besser sitzen“ genau das, worum es uns geht und vor allem, was wir mit unseren Polstermöbeln dem Kunden garantieren.«

Sie sind Triathlet. Das bedeutet eine intensive Vorbereitung – wie schaffen Sie dies in der wenigen Freizeit?

Ich war schon immer sehr sportlich unterwegs, habe intensiv Tennis gespielt und auch Golf. Beim Laufen bin ich schlussendlich „hängen“ geblieben. Meine Laufschuhe passen bei meinen Geschäftsreisen immer in die Gepäcktasche und so kann ich unabhängig von Ort und Zeit einen Ausgleich zur Arbeit für mich schaffen.

Meinen ersten Marathon habe ich auf Hawaii bestritten. Zu Hochzeiten bin ich schon an die 100 km in der Woche gelaufen, habe 10 Mal am Hermannslauf teilgenommen und ein paar „Sightseeing-Marathons“ in New York, London, Wien und anderen Städten mitgenommen. Beim Laufen arbeite ich Prozesse auf und bekomme Platz für neue Gedanken – und bleibe natürlich fit!

Was haben Sie sich als Unternehmen für die kommenden Jahre vorgenommen?

Als Familienunternehmen handeln wir immer langfristig und treffen entsprechend nachhaltige Entscheidungen. Es gibt konkrete Pläne für die zukünftige Unternehmensentwicklung, aber mehr möchte ich jetzt noch nicht verraten!

Wie beurteilen Sie die Stadt Enger als Standort für Ihr Unternehmen?

Wir fühlen uns mit der Produktion am Stammsitz Enger sehr wohl. Die kurzen Lieferwege regionaler Zulieferer unterstreichen unseren nachhaltigen Gedanken. Ich selbst bin in Bielefeld geboren, die ersten Lebensjahre in Braunschweig aufgewachsen und habe meinen Schulabschluss am FGH in Herford gemacht. Und in diesem Jahr steht der Umzug von Bielefeld nach Herford an. Besonders die kurzen Wege in Herford finde ich sehr angenehm.