Jan-Christoph Menke – Industrielackierung Tappe

Herr Menke, Sie haben im Februar 2020 das alteingesessene Familienunternehmen übernommen. Wie kam es zu dieser Übernahme? Kannten Sie das Unternehmen, die damaligen Inhaber bereits?

Familie Tappe kannte ich flüchtig, daher wusste ich in etwa, in welchen Bereichen das Unternehmen aktiv ist. Ich habe seinerzeit in den Vereinigten Arabischen Emiraten gelebt und war quasi auf Heimaturlaub als ich mitbekommen habe, dass ein Nachfolger gesucht wird. Ich war sofort Interessiert! Mein beruflicher Werdegang passt sehr gut zur Unternehmenstätigkeit und die Chemie in den Gesprächen mit Familie Tappe stimmte auf Anhieb.

Corona! Direkt nach Ihrer Übernahme kam die erste Corona-Welle – jetzt im November die zweite mit einem Lockdown-Light. Wie beeinflusst das Virus Ihre Arbeit?

Auch wir haben in einigen Bereichen teils erhebliche Umsatzrückgänge, da ist dann schon Kreativität bei der Akquise gefragt, um die entstandenen Lücken bestmöglich zu füllen. Bisher hat das zum Glück recht gut funktioniert, weshalb sich die schlaflosen Nächte in Grenzen halten. Viele hat es sicher härter getroffen als uns, daher kann man nur hoffen, dass sich die Langzeitschäden für die Wirtschaft in einem für die Allgemeinheit erträglichen Rahmen bewegen werden.

hr Unternehmen ist in Löhne beheimatet! Ihre Kunden kommen aus den Bereichen Luftfahrt, HiFi-Technologie, Schifffahrt- und Eisenbahnindustrie etc., d.h. Sie arbeiten deutschland- oder sogar europaweit?

Grundsätzlich kommen ca. 75% unserer Kunden aus dem Großraum Ostwestfalen. Allerdings sind wir als Industrielackierer natürlich immer Teil einer Lieferkette, und da sind wir schon alle recht stolz sagen zu können, dass die von uns lackierten Bauteile in alle Welt geliefert werden. Wenn man sich anschaut, in welchem Ausmaß auch kleinere produzierende Unternehmen in OWL International tätig sind, dann ist das gefühlt schon absolute Weltklasse, was hier in der Region so an Know-how vertreten ist.

Was bedeutet es für Sie als inhabergeführtes Unternehmen zu agieren? Welche Vorteile – oder vielleicht auch Nachteile ergeben sich daraus?

Für die aktuelle Phase ging es mir in erster Linie darum, den organisatorischen und buchhalterischen Aufwand so gering wie möglich zu halten. Grundsätzlich ist das alles nicht in Stein gemeißelt, und wenn es eines Tages soweit sein sollte, dass ich denke, wir sind in einer anderen Unternehmensform besser aufgestellt, dann wird das auch so kommen. Als Inhaber zu fungieren bedeutet ja auch nicht automatisch, dass es eine Art „one man show“ ist, ich habe mit meinen Mitarbeitern ein super Team um mich herum.

»Einfach machen! Wenn man von der Gründeridee überzeugt ist.«

Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in zehn Jahren?

Wenn wir unseren Weg so weitergehen und weiterhin zuverlässig, flexibel und in hoher Qualität unseren Kunden zur Seite stehen, dann bin ich überzeugt davon, dass wir nachhaltig, in aller Ruhe wachsen werden.

Was verbindet Sie mit dem Kreis Herford?

Als gebürtiger Münsteraner, der noch nicht allzu lange hier lebt ehrlich gesagt, noch nicht sehr viel. Aber ich fühle mich ausgesprochen wohl hier und was nicht ist, kann ja noch werden. Mit den Gerüchten um die sturen Ostwestfalen kann ich allerdings schon brechen, da ich hier bislang ein sehr illustres Völkchen kennenlernen durfte😉