Sabrina Breder, Landwirtschaftliches Lohnunternehmen Breder

Nach dem plötzlichen Tod Ihres Vaters im Jahr 2020 haben Sie mit 24 Jahren die Verantwortung im Unternehmen übernommen. Wer hat Sie unterstützt, was hat Ihnen Mut gemacht?

Die Mitarbeiter in unserem Unternehmen haben mich sehr gut unterstützt.
Ich habe mir aber auch viel Wissen in Form von Weiterbildungsmaßnahmen in der Abendschule angeeignet. Das hat mir Mut gemacht, mich dieser Herausforderung zu stellen.

 

War eine Betriebsübernahme durch Sie langfristig geplant?

Auf jeden Fall, war auf langfristige Sicht geplant, dass ich den Betrieb weiterführen soll. Die plötzlich festgestellte und fortgeschrittene Krebserkrankung meines Vaters, verlangte eine frühzeitige Übernahme des Betriebs, die so nicht geplant war.

Die Landwirtschaft ist heute noch Männer-dominiert. Gab es in der Anfangsphase Akzeptanzprobleme im Betrieb oder bei den Kunden?

Akzeptanzprobleme bei den Mitarbeitern oder Kunden gab es keine. Dadurch, dass ich zuvor auch im Betrieb tätig war, kannten mich Mitarbeiter und Kunden recht gut. Es war für die Mitarbeiter anfangs erst ungewohnt.

Ich musste auch lernen mich durchzusetzen.

Nach über einem Jahr in der Verantwortung – gibt es schon Routinen, gibt es noch Neues und Überraschendes?

Sicherlich ist eine gewisse Routine eingekehrt, aber gerade in der Landwirtschaft und im Bereichen der Agrardienstleistungen gibt es immer wieder Neues und zugleich Überraschendes, allein schon aufgrund der Witterungs- und Erntebedingungen, die jedes Jahr unterschiedlich sein können, worauf man sich jedes Jahr auf´s Neue drauf einstellen und agieren muss.

»Ich möchte an dieser Stelle auch besonders den Frauen Mut machen, für diese Tätigkeiten und das Interesse an der Landwirtschaft.«

Bei all der Verantwortung für den Betrieb und die Beschäftigten – wie finden Sie einen Ausgleich, wo tanken Sie auf?

Meine Tätigkeitsfelder haben sich seit der Betriebsübernahme verändert, bzw. erweitert.

Ich verbringe mehr Zeit im Büro. Früher war ich vermehrt auf dem Trecker, mit den Maschinen unterwegs, dies stellt jetzt ein Ausgleich für mich dar.

Sie sind im Kreis Herford geboren und aufgewachsen. Was gefällt Ihnen am Kreis und an den Menschen hier?

Die Akzeptanz und Interesse der Menschen an unseren Tätigkeiten. Ich hatte bislang in Herford hierzu immer aufgeschlossene und interessierte Menschen kennengelernt.

Ich möchte an dieser Stelle auch besonders den Frauen Mut machen, für diese Tätigkeiten und das Interesse an der Landwirtschaft.