Jens Maschmeier & Dieter Sabrotzky, CosMed GmbH & Co. KG

Seit Gründung im Jahr 2004 hat sich das Unternehmen von einem reinen Handelsunternehmen zum Full-Service-Supplier mit eigener Entwicklung und Fertigung entwickelt – eher ungewöhnlich in Zeiten von Betriebsverlagerungen ins Ausland. Was hat den Ausschlag für diese Entwicklung gegeben?

Das Aufbauen auf Bedürfnissen unserer Kunden sowie innovative und kostenoptimierte Lösungen zu finden, war schon immer unser Credo. Ziel war und ist es, unseren Kunden unter Berücksichtigung modernster Fertigungstechnologien und hochgradig automatisierter Prozesse einen echten „Mehrwert“ (hier: Produkt zum selben Preis) zu bieten. Typischerweise kommen hier Themen wie Miniaturisierung, Reduzierung von Bauteilen und Einsatz von neuen Werkstoffen mit großem Augenmerk auf Nachhaltigkeit zum Tragen. Weiterhin sollte man nicht vergessen, dass wir gerade am Standort Deutschland unter Berücksichtigung unserer hervorragenden Möglichkeiten in der Automatisierungstechnik bei vollautomatischen Produktionsprozessen jederzeit mit unseren asiatischen und osteuropäischen Marktbegleitern konkurrieren können.

(Dieter Sabrotzky)

(Jens Maschmeier)

Ihr Angebot und damit auch die Zahl der Beschäftigten ist in dieser Zeit rasant gewachsen und das offensichtlich mit motivierten und hochqualifizierten Mitarbeitern. Wie haben Sie Fachkräften Ihr Unternehmen schmackhaft gemacht?

Leistungsorientierte-, tarifunabhängige Bezahlung, gelebter Teamgeist, flache Hierarchien und ein modernes, technisch und räumlich sehr gut ausgestattetes Umfeld tragen sicherlich spürbar dazu bei, die CosMed als „gute Adresse“ wahrzunehmen. Kontinuierlich umgesetzte, entsprechend auf den einzelnen Mitarbeiter zugeschnittene interne und externe Weiterbildungsprogramme erzeugen gerade bei jungen Menschen ein hohes Maß an Interesse, Teil unseres Teams zu werden.
(Foto: Jens Maschmeier)

Sie fertigen am Standort Löhne über eine Milliarde Kunststoffteile und über 400 Mio. Baugruppen. Diese Zahlen verursachen bei einem Laien ein leichtes Schwindelgefühl. Wofür bzw. zu welchen Produkten werden diese riesigen Mengen verarbeitet?

Unseren Produkten begegnet man in vielen Dingen des täglichen Lebens. Wer schon einmal ein Rasiergel oder einen Rasierschaum der Marke Nivea benutzt hat, kennt zumindest einen Artikel aus unserem Haus, da wir hierfür die Dispenser Einheit weltweit und exklusiv für den Kunden Beiersdorf fertigen. Weitere sehr bekannte Artikel sind z.B. die Filterkannen Marella inkl. der dazugehörigen Filterkartuschen Maxtra der Fa. Brita sowie der Duftflakon für die Wäschetrockner eines namhaften und marktführenden Herstellers für Küchen und Haushaltsgeräte aus Gütersloh.

Nachhaltigkeit und Verantwortung sind für Ihr Unternehmen seit etwa zwei Jahren ein wichtiges Thema. Was waren die Gründe und wie sieht Nachhaltigkeit im Unternehmen aus?

Gerade wir als Kunststoffverarbeiter sind uns unserer hohen Verantwortung bezüglich des Gestaltens und Bewahrens unserer Umwelt absolut bewusst. Aus diesem Grunde forcieren wir wo immer möglich den Einsatz von Umlauf- und Mehrwegverpackungen sowie nachhaltiger und wiederzuverwendender Grundmaterialien. Hier sei besonders auf einen der ersten, durch unser Haus in der Serie umgesetzten Einsatz von PCR Material („Post Consumer Recyclat“) hingewiesen. Dieses Grundmaterial wird zu 100% aus „Gelber Sack Ware“ erzeugt und ermöglicht es unserem Kunden auch Einmalanwendungen mit dem Blauen Engel kennzeichnen zu dürfen. Des Weiteren erzeugen wir mittlerweile einen großen Anteil unseres Energiebedarfs aus eigenen Photovoltaikanlagen.

»Ziel war und ist es, unseren Kunden unter Berücksichtigung modernster Fertigungstechnologien und hochgradig automatisierter Prozesse einen echten „Mehrwert“ (hier: Produkt zum selben Preis) zu bieten.«

Das Unternehmen hat seinen Sitz in Löhne. Was spricht für den Kreis Herford als Standort?

Die Region OWL und damit auch der Kreis Herford haben sich in den letzten Jahrzehnten zu einer Hochburg der Kunststoffverarbeitung entwickelt. Dadurch bedingt finden wir hier heute eine sehr gute Struktur der Zulieferindustrie und Dienstleister, die sich über jahrelange Erfahrungen speziell auf unsere Bedürfnisse abgestimmtes Fachwissen erarbeitet haben. Auch gab und gibt es durch die starke Verbreitung der kunststoffverarbeitenden Industrie in dieser Region sehr viele gut ausgebildete Fachkräfte zur Deckung unseres, wachstumsbedingt sehr hohen, Personalbedarfs. Der Standort Löhne bietet uns zudem gute logistische Rahmenbedingungen durch eine direkte Anbindung an die A30 und seit 2019, dank der Nordumgehung, auch an die A2.

CosMed feiert in drei Jahren sein zweites rundes Jubiläum. Gibt es Ziele und Projekte, die Sie bis dahin erreichen bzw. umsetzen möchten?

Durch Innovation und Leidenschaft werden wir unsere ambitionierten Wachstumsziele auch in den nächsten Jahren erreichen und somit unseren Standort weiter stärken und nachhaltig ausbauen. Durch erhebliche Investitionen in modernstes Produktionsequipment und gesamtheitlich geplante Infrastruktur werden wir zusätzlich unsere Profitabilität sowie die Attraktivität für Mitarbeiter erhöhen.