Daniel Joachimmeyer – BURNOUT Kitchen

Sie sind Gründer und Geschäftsführer eines noch jungen Unternehmens. Wie hat alles angefangen?
Aus dem beruflichen Alltag heraus konnten mit neuartigen Materialen Möbel für den Außeneinsatz entwickelt werden. Als gelernter Tischler lag es da nahe, Möbel und auch Küchen für den Gebrauch zu entwerfen und ein gutes Marketing aufzusetzen. Da sich kein Küchenhersteller für dieses Produkt gefunden hat, wurde kurzerhand eine eigene Firma gegründet.

Sie haben das Unternehmen zunächst neben Ihrer Angestelltentätigkeit aufgebaut. Was war der Moment, diese aufzugeben und sich ausschließlich auf Ihr Unternehmen zu konzentrieren?

Der Moment steht kurz bevor. Am 31.8.2020 ist der letzte Arbeitstag beim noch Hauptarbeitgeber. Natürlich überlegt man sich das mehrfach. Man hat Verantwortung gegenüber sich, seiner Familie, wirtschaftliche Abhängigkeiten. Allerdings zeigt dieses neue Produkt, was man mit einem guten Team in kurzer Zeit erreichen kann. Die Marke kommt gut an und das Konzept funktioniert am Markt. Die Chance ist auch bei meinem Alter von 42 Jahren genau passend. Somit habe ich das Risiko für mich für passend empfunden.

Einer Studie zufolge ist die Persönlichkeit von Gründern die dritthäufigste Ursache für das Scheitern von Start-ups. Wie denken Sie hierüber und was sind Ihre Stärken?

Das kann ich mir sehr gut vorstellen, da man viele Erfahrungen natürlich erst macht, wenn man selbstständig am Markt unterwegs ist. Es gehört auch eine große Portion Ehrgeiz und Disziplin dazu. Auch wenn die Zahlen gut sind, sollte man sich immer wieder hinterfragen und wachsam sein. Erfolg erzeugt Neider und neben Erfolg wird der Weg dahin von Außenstehenden oft nicht gesehen. Es zählt der einfache Satz: Ohne Fleiß kein Preis.

Gute Ideen sind zwar meist Gold wert, jedoch ist es gerade die geeignete Finanzierung, die einem Unternehmer oft am meisten zu schaffen macht. Thema „Businessplan“ – haben Sie diesen mit oder ohne Unterstützung realisiert? Oder haben sie gar keinen?

Den BP haben wir selbst erstellt. Hier hat uns unsere berufliche Laufbahn sicher geholfen. Man muss aus unserer Sicht einen realistischen Plan haben, um auch gegen ungeplante Dinge gerüstet zu sein.

Bei all dem Engagement und der Verantwortung ist ja der innere Ausgleich wichtig. Wie tanken Sie auf?

Naja, da macht es uns unser Geschäftsmodell natürlich leicht. Wir versuchen schon direkt in unserer Firma kleine „Oasen“ der Entspannung zu nutzen. Dazu gehört u.a. ein Tischkicker, der von jedem Mitarbeiter genutzt werden kann. Oder es wird zwischendurch ganz klassisch der Grill angemacht, um als Team ein paar Minuten der Ruhe zu finden. Im privaten Bereich hilft auch die Familie, um das Thema Arbeit aus dem Kopf zu bekommen.