Josua Meyer zu Düttingdorf –
MzD Haustechnik GmbH
Sie haben Ihr Unternehmen am 30. Juni 2020 gegründet. Was macht Ihr Unternehmen und vor allem, was macht es besonders?
Mein Unternehmen bietet die Planung, Erstellung und Instandhaltung von Heizsystemen, Versorgungsanlagen Gas und Wasser und alles rund um den wichtigsten Bestandteil aller Wohnungen, dem Badezimmer, an. Mit besonderem Schwerpunkt möchte ich die regenerative und CO²-neutrale Heiztechnik im Wohngebäude, das Planen und Erstellen von Luft- und Erdwärmepumpen, Holzheizungen, Solarthermieanlagen und bivalente Heizsysteme im Markt voranbringen. Besonders im Gebäudebestand sehe ich eine große Nachfrage. Fortgeführt, die anfängliche und nachträgliche Anlagenoptimierung, um einen langfristigen und effizienten Betrieb der Systeme sicherzustellen. Dies kann ich dem Kunden häufig gut visualisieren, um den Nutzen und die Notwendigkeit auch an einen Laien zu transportieren.
Wie sah Ihr Weg in die Selbstständigkeit aus? Was war der Auslöser, mit dem eigenen Unternehmen durchzustarten?
Aufgewachsen bin ich auf dem landwirtschaftlichen Betrieb meiner Großeltern. Dort habe ich früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen und Konsequenzen zu tragen. Ich habe gelernt, Ansprüche an mich und meine Umwelt zu stellen und Werte zu leben. Dies war in der Vergangenheit nicht immer nur ein Vorteil. Gerade in den vergangenen Beschäftigungsverhältnissen habe ich Ansprüche an mein Umfeld gestellt, welche oft unerfüllt blieben. Das führt zu Frust. Diese Erfahrungen treiben mich an, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Es läuft nicht immer alles gut, aber in Zukunft soll es an mir liegen, Maßnahmen zu ergreifen und Dinge zu ändern.
In meinem vorherigen Arbeitsverhältnis habe ich viele Heizungsbaubetriebe eng von Seiten der Industrie betreut. Hier habe ich tiefe Einblicke in die Vor- und Nachteile des Führens von Unternehmen verschiedenster Größen und Ausrichtungen geboten bekommen. Durch ein häufig sehr gutes Vertrauensverhältnis haben mich meine Kunden in vielerlei Situationen und Problemstellungen mit einbezogen. So konnte ich beobachten, wie Betriebe funktionieren, welche Betriebe mit welchen Ausrichtungen erfolgreich waren oder nicht. Häufig habe ich festgestellt, dass ein guter Handwerker nicht automatisch ein guter Geschäftsführer ist.
Des Weiteren habe ich erlebt, wie stark die Nachfrage in diesem Markt ist. Es ist ein unglaublicher Auftragsdruck im Markt, welcher die Betriebe bei gleichzeitigem Mangel an gut qualifizierten Personal vor Teils unlösbare Aufgaben stellt.
Sich hier regelmäßig zu reflektieren, weiterhin zu agieren und nicht dem ständigen Reagieren zu verfallen ist eine große Herausforderung für alle Betriebsleiter. Diese wichtigen Erfahrungen lassen mich die Selbständigkeit und die Branche von Anfang an mit anderen Augen sehen. Am Ende war es aber wie so häufig die Liebe, die mich dazu gebracht hat, wieder an meinen Geburtsort zurückzukehren und hier eine eigene Existenz aufzubauen.
Welche Erfolgserlebnisse gab es, die Ihnen gezeigt haben, dass Ihr Gründungsvorhaben gelingt? Welche Hindernisse und Hürden gab es?
Ein toller Erfolg gleich zu Anfang war es, einen recht großen Auftrag zu bekommen. Damit war der Anfang gemacht. Die Arbeit war plötzlich da und, was ich damals nicht gedacht hätte. Die Auftragslage ist seitdem nicht mehr abgerissen. Die Gedanken, die ich mir um das Füllen von anfänglichen Auftragslöchern gemacht habe, waren damit hinfällig.
Damals wie heute finde ich es immer wieder faszinierend, wie groß das Maß an Vertrauen, das mir die Kunden entgegen bringen, wirklich ist. Das zeigt deutlich, Handwerk ist Vertrauenssache.
Schwieriger hatte ich es mit der Bürokratrie und den Behörden. Hier war vor allem die meist eingeschränkte Leistungsfähigkeit durch Corona ein häufiger Stolperstein, der alles immer ein bisschen hat länger dauern lassen. Manchmal lag es aber auch einfach nur am Sachbearbeiter. Auch das durch Corona teils eingestellte Fortbildungsangebot hat mir Sorgen bereitet. Die fünf Jahre zwischen meiner Meisterprüfung und der Gründung brachten mich in die Situation, Fachwissen und Prüfungen auffrischen zu müssen, um auch die zwingend erforderliche Konzession beim Versorger zu bekommen.
»Damals wie heute finde ich es immer wieder faszinierend, wie groß das Maß an Vertrauen, das mir die Kunden entgegen bringen, wirklich ist. Das zeigt deutlich, Handwerk ist Vertrauenssache.«
Sie haben allein gegründet – wie ist der Status heute? Und – wenn Sie „Zuwachs“ planen: wie schwierig ist es, geeignete Fachkräfte im Handwerk zu finden?
Ich suche noch den Richtigen 😊
Ich verfüge aber über ein sehr gutes Netzwerk an Berufskollegen und Menschen, mit denen man sich gegenseitig immer mal hilft. Dies hilft enorm, besonders arbeitsreiche Zeiten abzufedern und seinen Kunden auch im eigenen Urlaub einen Service bieten zu können. Grundsätzlich suchen wir alle nach sehr gut ausgebildeten Personal. Und dies nicht nur auf der fachlichen Ebene. Die sozialen und zwischenmenschlichen Kompetenzen sind genau so wichtig, um die aufgebauten Vertrauensverhältnisse auch weiterhin bedienen zu können.
Was verbindet Sie mit dem Kreis Herford besonders? Was sind aus Ihrer Sicht positive Aspekte des Gründens speziell hier in unserer Region?
Herford ist mein Geburtsort. Meine Familie ist hier seit Generationen verwurzelt und nun ist Herford auch zu meiner Wahlheimat geworden. Grundsätzlich sehe ich in dem Standort und der Branche hier vor Ort ein großes Potenzial für innovative Betriebe und auch im Umfeld zu Herford eine hohe Dichte an potenziellen Kunden.
Mit welchen drei Worten würden Sie sich beschreiben?
Dynamisch, lösungsorientiert, verbindlich!
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Interview am 26. Oktober 2021