Speed Buddies GmbH & Co. KG –

Jakob Töws + David Regel

Die erfolglose Suche nach einem „kindgerechtem“ Fahrradlicht für den 5-jährigen Sohn des Mitbegründers David Regel war die Geburt der Idee, gemeinsam mit seinem guten Freund Jakob Töws ein einzigartiges Fahrradlicht für Kinder zu entwickeln. 2020 wurde das Startup Speed Buddies gegründet und im Januar 2023 konnten die ersten Prototypen getestet werden. Jakob Töws stand für uns „Rede & Antwort“ am Standort Spenge.

Herr Töws, Ihr Mitbegründer und bester Freund David Regel lebt in Potsdam, Sie leben mit Ihrer Familie in Spenge … wie funktionierte der Weg von der Idee bis zur Umsetzung und Markteinführung?

David und ich kennen uns seit unserer Jugend und wir hatten schon früh den Wunsch, gemeinsam ein Unternehmen zu gründen. David ist „im richtigen Leben“ Oberkommissar in Berlin und lebt mit seiner Familie in Potsdam. Ich bin BWLer, arbeite in Bünde und bin Vater von zwei Töchtern – also wir beide haben keine technische Ausbildung.

Die Idee, eine kindgerechte Fahrradlampe zu entwickeln hat uns beide „gepackt“ und wir haben uns dann an die Arbeit gemacht! Das klingt jetzt so einfach, doch der Weg dahin war sehr lang. Zwei bis drei Jahre haben wir für die reine Produktentwicklung gebraucht. Anfang 2023 hielten wir dann unseren ersten Prototyp in den Händen…

Erzählen Sie doch bitte etwas näher, welche Schritte zwischen Idee und Prototyp gelegen haben?  

Nachdem wir erst einmal unsere Idee „gesponnen“ hatten, mussten wir natürlich Recherche betreiben, ob nicht irgendwo doch bereits unsere Idee einer kindgerechten Fahrradlampe auf dem Markt angeboten wurde. Unsere Recherche im Netz ging bis nach USA und China, Europa selbstverständlich auch.

Im zweiten Schritt haben wir dann Kontakt zu deutschen Herstellern von Fahrradlampen aufgenommen. Es war sehr schon sehr ernüchternd – unsere Idee wurde eher belächelt und daher abgelehnt. Von einigen Herstellern haben wir noch nicht einmal eine Antwort erhalten.

Wir haben uns dann mit unseren technischen Spezifikationen und Datenblättern auf der Suche nach einem Hersteller gemacht. Im asiatischen Raum sind wir fündig geworden, genauer gesagt in China. Die Zusammenarbeit lief wirklich gut und verlässlich. Unser hoher Anspruch an die Qualität und Nachhaltigkeit hatten wir natürlich stets im Auge, z.B. dass der Kunststoff für das Gehäuse kratzfest sein muss etc. Darüber hinaus sind die Anforderungen an die Verpackung, LEDs und Akkus (bei Einhaltung der StVZO) gesetzlich geregelt und müssen eingehalten werden. Allein die Wahl der Farben unserer Fahrradlampen war ein längerer Prozess und nicht zu vergessen unser Logo. Dank unterschiedlicher Kreativprogramme haben wir dies ebenfalls selbst entworfen. Es gab viele Online-Meetings mit dem Hersteller und schließlich auch ein persönliches Treffen. Alles in allem war die Zusammenarbeit wirklich gut.

Da wir als Design-Highlight und Alleinstellungsmerkmal eine Art Klemmbaustein auf der Fahrradlampe versehen haben, so dass verschiedene Figuren die Lampe in der Gestaltung einzigartig macht, haben wir hierauf einen Patentschutz beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) beantragt und erhalten. Als Besonderheit liefern wir dafür unsere sogenannten „Magic Bricks“ mit, die aufgesteckt werden können und im Dunkeln leicht leuchten. Um die Sicherheit zu gewährleisten, sind auch alle Lampen StVZO (Straßenverkehrs-Zulassung-Ordnung) konform.

Drei unterschiedliche Tierkarikaturen verkörpern die Speedbuddies: eine Schildkröte, eine Tigerin und ein Igel … warum gerade diese drei Tiere?

Emotionen spielen eine sehr wichtige Rolle. Deshalb haben wir die Speed Buddies Zeichentrickfiguren Grippy, Tila und Zack entworfen. Mit ihrem Lachen, ihrer Fröhlichkeit und ihrer Farbigkeit sprechen Sie die Kinder (und ihre Eltern) an.

Die Schildkröte (Speedbuddy Grippy) steht symbolisch für Bodenständigkeit, Weisheit, Langlebigkeit und Gemütlichkeit. Die Tigerin (Tila) verkörpert Stärke und Mut und der Igel (Zack) steht für Balance, Selbstschutz und Vitalität.

Also –  die perfekten Markenbotschafter für unsere Fahrradlampen und ein fester Bestandteil unseres Corporate Designs. Übrigens: nicht nur die Namen haben wir uns selbst ausgedacht, sondern auch die Figuren selbst. Selbstverständlich sind die Speedbuddies auch beim DPMA geschützt.

Was macht das Fahrradlicht so besonders?

Zum einen: es ist einzigartig – es gibt kein vergleichbares Produkt!

Die Lichtintensität ist verstellbar. Die Lampen haben auch einen Lichtsensor, der das Licht je nach Dunkelheit einstellt. Mit einer Gummihalterung können sie an jedem Lenker schnell und unkompliziert befestigt werden.
Zudem ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal die individuelle Gestaltung durch das Klemmbausteinelement! Die Kinder können Figuren oder Steine – auch von namhaften Klemmbaustein-Herstellern – auf ihre Lampen stecken und sie so noch individueller und auffälliger gestalten. Die Farbigkeit und Sicherheit (alle Lampen sind StVZO Straßenverkehrs-Zulassung-Ordnung konform) gepaart mit der Qualität und das unverwechselbare Design sprechen für sich. Die Kinder sind von allein motiviert, das Licht in der Dunkelheit anzustellen, da es einfach „cool“ ist. Das ist ein guter Schutz, der dann aus eigenem Antrieb kommt.

Und um die Wahrnehmung und „Magie“ unserer Kinderfahrradlampen abzurunden, bieten wir den Kindern auch Hörspielabenteuer rund um die Speedbuddies Grippy, Tila und Zack an, die auf Spotify und Youtube zu hören sind. Der Vater von David ist auf diese Idee gekommen und hat eigene Abenteuergeschichten entwickelt, die im Homestudio aufgenommen und mit seinen eigenen Instrumenten komponiert wurden. Ebenfalls bieten wir auch die passende Speedbuddies-Ausstattung für die kleinen Fans in unserem Webshop an.

»Die Idee, eine kindgerechte Fahrradlampe zu entwickeln hat uns beide „gepackt“ und wir haben uns dann an die Arbeit gemacht! Zwei bis drei Jahre haben wir für die reine Produktentwicklung gebraucht. Anfang 2023 hielten wir dann unseren ersten Prototyp in den Händen…«

Nachdem alles entworfen und geklärt war und das fertige Produkt vorlag … wie ist das Produkt zum Kunden gekommen?

Wir – David und ich – haben eine Webseite erstellt. Es gibt unzählige Website-Software, mit der man innerhalb kürzester Zeit und ohne Programmierkenntnisse eine eigene professionelle Website erstellen kann.  
Dann haben wir versucht, unsere Fahrradlampen über den Einzelhandel anzubieten und bei unterschiedlichen Fahrradläden in der Region unsere Lampen vorgestellt. Bis auf ein paar Ausnahmen, die ein oder zwei unserer Fahrradlampen im Geschäft präsentiert haben, zeigten die Geschäfte kein Interesse, uns als Lieferant aufzunehmen. Im September vergangenen Jahres startete der Verkauf in unserem Webshop und auf Amazon. Ich muss es so sagen – durch Amazon ist unser Absatz richtig nach oben gegangen. Ohne die erste Lampe überhaupt verkauft zu haben, waren wir bei Google-Search bereits auf Platz 1!
Es war kein einfacher Weg als kleiner Hersteller überhaupt über Amazon zu verkaufen. Die Kriterien sind hoch, insbesondere, was die Logistik anbelangt. Hier müssen Lieferslots eingehalten werden, die mitten in der Nacht angegeben werden. Einen Spediteur zu finden, der exakt zu diesen Slots anliefert, war schon eine Herausforderung. Der Vorteil bei Amazon ist, dass man hunderte Millionen von Kunden erreichen können, die Amazon besuchen, um einzukaufen. D.h. wir haben uns durch all die Anforderungen, Bestimmungen und Angebotspakete durchgearbeitet – haben erst Lehrgeld bezahlen müssen, bis wir schlussendlich erfolgreich an den Start gingen.

Allein das Weihnachtsgeschäft im letzten Jahr war so absatzstark, dass meine Frau beim Verpacken und Versand der Bestellungen unterstützt hat. Wir haben hier in Spenge einen Lagerraum, von dem wir nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern auch nach Österreich und die Schweiz verschickt haben …

Bleibt Ihnen eigentlich neben Ihrem Job noch Zeit für Familie und Freizeit?

David und ich betreiben die Speedbuddies im Nebenerwerb. Unsere Hauptberufe werden wir in diesem Stadium noch nicht aufgeben.
Es ist natürlich manchmal eine Herausforderung, die Lagerhaltung, Buchhaltung, den Versand etc. „nebenher“ zu erledigen, aber es klappt!

Es gibt natürlich noch Zeit, die ich mit meiner Familie verbringe.

Wie sieht der nächste Step für Speed Buddies aus?

Weitere europäische Märkte in Nachbarländern wie z.B. Frankreich zu erschließen ist aus unserer Sicht eher schwierig. Hier ist allein die Sprache hinsichtlich der Spezifikationen und Datenblätter schon eine Herausforderung. All das geht mit Englisch einfacher und bedeutet weniger Aufwand für uns. Die USA wäre somit der nächste Step. Und – wir arbeiten an den nächsten innovativen Speed Buddies Produkten, die unser Portfolio wachsen lässt.

Haben Sie Tipps für GründerInnen?

David und ich sind in der glücklichen Lage, dass wir die meisten Anforderungen, Aufgaben und Genehmigungen selbst in die Hand genommen haben. Lediglich für die Patentanmeldung haben wir Unterstützung von der IHK in Anspruch genommen, da dies ein recht aufwendiger Prozess ist. Das hat wirklich gut geklappt. Zudem haben wir uns auch über andere Start up Unternehmen informiert, deren Idee und Umsetzung für uns vorbildlich waren. Hier kann man schon einiges erfahren und mitnehmen.